FLZ Zeitungsartikel Feuerwerk vom 29.12.17 | JK-Pyrotechnik

FLZ Zeitungsartikel Feuerwerk vom 29.12.17 | JK-Pyrotechnik

„Das Feuerwerken ist eine Form der Kunst“

Jens Kühn hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht

VON FLORIAN SCHWAB

ANSBACH – Von bunten Kaskaden und Sternen über Goldregen bis hin zu Fontänen: Die Vielfalt an Effekten, die mit Feuerwerksartikeln in der morgigen Silvesternacht in den Himmel gezaubert werden, ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Der gebürtige Heilsbronner Jens Kühn kennt sie alle. Der 41-Jährige ist staatlich geprüfter Pyrotechniker und hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht.

„Pyrotechniker wird man, weil man etwas am Himmel darstellen will und weil es eine Leidenschaft ist“, sagt Kühn im Gespräch mit der Fränkischen Landeszeitung. Diese hat sich bei ihm bereits als Kind entwickelt. Schon damals sei er begeistert gewesen von Feuerwerken, erzählt er. Mit seinem Vater ist er immer an die Orte gefahren, wo gerade ein solches abgefeuert wurde, und hat zugeschaut.

Doch das Zuschauen hat Kühn, der hauptberuflich in der Qualitätssicherung in einer Ansbacher Firma tätig ist, nicht gereicht. Er wollte selbst Feuerwerke entwickeln. Dabei „ist es in Deutschland gar nicht so leicht, Pyrotechniker zu werden“. Insgesamt fünf Jahre habe er gebraucht, um die Scheine als Bühnenpyrotechniker, Großfeuerwerker und für Spezialeffekte für die Filmund Fernsehindustrie zu bekommen.

Neben praktischen Dingen wie den Aufbau, die Verkabelung und das richtige Abrennen von Feuerwerken lerne man in der Ausbildung viel über Sicherheitsbestimmungen, die Zusammensetzung der Pyrotechnik sowie die richtige Lagerung und den Transport, erklärt er. „Ganz wichtig ist auch, dass man eine saubere Weste hat. Es wird nicht nur ein polizeiliches Führungszeugnis gefordert, sondern auch eine Unbedenklichkeitsbescheinigung“, betont er.

Als Pyrotechniker stehe man ständig unter Beobachtung der Behörden, macht Kühn deutlich. „Das ist gut und richtig.“ Denn es sei ein gefährlicher Beruf. Bei der Arbeit müsse man hellwach sein und genau wissen, „was man tut“, betont er. „Man muss sich immer vor Augen halten, dass es sich um Explosivstoffe handelt.“ Passiert ist dem 41-Jährigen, der seit 2009 als Pyrotechniker aktiv ist, „Gott sei Dank noch nichts“.

Seit 2013 ist Kühn Inhaber der Firma „JK-Pyrotechnik“ und pro Jahr an rund 25 Großfeuerwerken beteiligt. So stammten unter anderem die diesjährigen Feuerwerke anlässlichder 700-Jahr-Feier von Wicklesgreuth und der Dinkelsbühler Kinderzeche von ihm.

Viel Arbeit stecke in so einem Großfeuerwerk, bei dem meist Kugel- und Zylinderbomben mit einer Steighöhe von bis zu 250 Metern zum Einsatz kommen. Für acht bis zehn Minuten Feuerwerk sei „bestimmt eine Vorbereitungszeit von 50 Stunden nötig“, rechnet er vor. Dazu zählen unter anderem Behördengänge, um die nötigen Genehmigungen zu bekommen, die Programmierung der Zündanlage und der Aufbau. Der Lohn der Arbeit sei die Begeisterung der Zuschauer. „Das größte Lob für einen Pyrotechniker ist es, wenn die Menschen nach einem Feuerwerk klatschen und jubeln.“ Pyrotechnik sei mehr als nur das Abbrennen von Feuerwerkskörpern, stellt Kühn fest. Man müsse zudem ein kreativer Mensch und technikaffin sein. Für den 41-Jährigen ist „die Pyrotechnik eine Form der Kunst“. Und dabei kommen laut Kühn neben verschiedenen Chemikalien und Schwarzpulver auch Materialien zum Einsatz, die man nicht zwangsläufig mit einem Feuerwerk in Verbindung bringt. Die bunten Sterne, die zum Beispiel von einer Leuchtkugelbombe erzeugt werden, seien in Alkohol und Chemikalien getränkte Rapskörner.

Sicherheitstipps vom Experten

Damit die Menschen morgen viel Spaß mit ihrem Silvesterfeuerwerk haben und dieses ohne Zwischenfälle genießen können, hat der Experte ein paar Sicherheitstipps parat. Kühn rät, Raketen, Böller und Batterien nur in Supermärkten oder im Fachhandel zu kaufen und nicht im Ausland. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass die nötigen Sicherheitsabstände, diese sind Kühn zufolge auf dem jeweiligen Feuerwerk zu finden, eingehalten werden.

Damit zum Beispiel Sekt- oder Weinflaschen, die gerne als Abschussvorrichtung für Raketen genutzt werden, nicht umfallen, sollten diese in einen Getränkekasten gestellt oder mit Wasser befüllt werden. Die Feuerwerksbatterien könnten an den dafür vorgesehenen Papplaschen mit einem Stein beschwert oder mit Schrauben auf ein altes Brett geschraubt werden.

Bunte Motive werden den Himmel in der Silvesternacht wieder erleuchten. Welche Effekte es mittlerweile gibt, präsentierte Pyrotechniker Jens Kühn bei einem Vorschießen auf dem Sportplatz in Großenried. Fotos: Schwab

 

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